Es gibt Tage, da fühlt sich selbst der Griff zur Yogamatte zu schwer an. Dein Körper ist müde, dein Kopf voll und das Bedürfnis nach Ruhe ist größer als jedes „Du solltest dich bewegen“. Genau für solche Tage ist dieser Beitrag. Denn Yoga bedeutet nicht Leistung oder Dehnung um jeden Preis, sondern Verbindung mit dir selbst. Ganz sanft, ganz ehrlich, ganz ohne Druck.
Diese drei einfachen Übungen helfen dir, deinen Körper zu spüren, deinen Atem zu vertiefen und wieder bei dir anzukommen, auch (und gerade) an Tagen, an denen du dich nicht nach Bewegung fühlst.
Atme bei jeder Pose durch die Nase ein und durch die Nase wieder aus
1. Kindhaltung (Balasana) – für Rückzug & Geborgenheit
Die Kindhaltung ist wie eine Pause-Taste für Körper und Kopf. Sie schenkt dir Erdung, Dehnung im unteren Rücken und einen Moment, um dich einfach hinzugeben.
So geht’s:
- Knie leicht auseinanderlegen.
- Setz dich mit dem Po auf deine Fersen und leg die Stirn auf die Matte.
- Die Arme kannst du lang nach vorne ausstrecken oder locker neben deinem Körper ablegen, so, wie es sich besser anfühlt.
Tipp: Lege dir ein Kissen unter Bauch oder Stirn, um den Halt noch weicher zu machen. Bleibe hier für 1–3 Minuten, so lange, wie es sich für dich richtig anfühlt.
2. Beine an die Wand (Viparita Karani) – für Entlastung & innere Ruhe
Diese Übung ist perfekt für den Abend oder zwischendurch, wenn du einfach runterfahren willst. Sie fördert die Durchblutung, beruhigt dein Nervensystem und ist komplett passiv, du brauchst nichts zu tun.
So geht’s:
- Leg dich auf den Rücken und strecke deine Beine senkrecht gegen eine Wand.
- Dein Po darf ganz nah an der Wand oder ein paar Zentimeter entfernt sein, beides ist richtig.
- Arme locker neben dem Körper ablegen, Augen schließen.
Tipp: Ein Augenkissen oder eine Decke über den Bauch verstärkt das Gefühl von Geborgenheit. 5–10 Minuten reichen oder auch länger, wenn du magst.
3. Katze-Kuh (Marjaryasana–Bitilasana) – für sanfte Bewegung & Atemfluss
Wenn du dich ein bisschen mehr bewegen willst, ohne viel Kraft zu brauchen, ist Katze-Kuh ideal. Du bringst deine Wirbelsäule in Fluss, spürst deinen Atem – und kannst das ganz intuitiv tun.
So geht’s:
- Komm in den Vierfüßlerstand (Hände unter Schultern, Knie unter Hüften).
- Beim Einatmen: Hebe dein Brustbein leicht, zieh die Schultern zurück, Blick nach vorne, Hohlkreuz.
- Beim Ausatmen: Runde den Rücken, ziehe dich also Wirbel für Wirbel nach oben und führe dabei das Kinn zur Brust, mach dich ganz rund.
Tipp: Mach die Bewegung ganz klein, wenn dir mehr gerade zu viel ist. 5–10 Atemzüge reichen völlig. Höre auf deinen Körper, in dieser Pose kannst du dich auch super intuitiv bewegen.
Kein Ziel, kein Muss – einfach nur du
Yoga an energielosen Tagen ist kein Training. Es ist ein Innehalten. Ein liebevolles „Ich bin für mich da“. Du brauchst keine 60 Minuten Flow und keine perfekte Form. Nur ein bisschen Raum, ein paar Minuten und dich selbst.
Lass diese Übungen zu einem Ritual werden, das dich begleitet, gerade dann, wenn du dich leer oder überfordert fühlst.
Du darfst langsam sein.
Du darfst Pause machen.
Du darfst einfach da sein.